CSR im Personalmanagement
Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie:
Von familienfreundlichen Unternehmen profitieren nicht nur die Kinder und Eltern, sondern auch das Unternehmen selbst. Diese Maßnahmen nutzen dem Unternehmen als Instrument zur Rekrutierung und Bindung von Mitarbeitern und deren Know-How - und sparen somit Zeit und Kosten. Insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen, die stark mit großen Konzernen um qualifizierte Arbeitskräfte konkurrieren, ist dies gerade im Anbetracht des demografischen Wandels und durch den damit verbundenen Fachkräftemangel ein wichtiges Instrument.
Mehr zum Thema Familienfreundlichkeit in mittelständischen Unternehmen erfahren Sie unter:
Mittelstand und Familie - eine Initiative der Bertelsmann Stiftung
berufundfamilie gGmbH - eine Initiative der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung
Mitarbeiterbeteiligungen:
Kleinen und mittelständischen Unternehmen bietet die Mitarbeiterbeteiligung viele Vorteile. Dabei geht längst nicht allein um die weichen Faktoren, wie eine gesteigerte Motivation oder Arbeitszufriedenheit, denn Mitarbeiterbeteiligung ist ein Konzept zur Lösung unternehmerischer Problemstellungen.
Themenfelder der Mitarbeiterbeteiligung
Mitarbeiterbeteiligung ist ein unternehmerisches Führungskonzept.
Die Ziele und Bedürfnisse der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Hinblick auf eine sinnvolle Tätigkeit, Mitsprache, Beteiligung am Erfolg und individuelle Vermögensbildung werden als wichtigste Ressourcen für den Unternehmenserfolg erkannt und genutzt.
sind unternehmerische Gestaltungsaufgaben, die wesentlich zu Lösung zentraler betrieblicher Problemstellungen beitragen.
Betriebliche Problemlösungen
Nicht nur in Großunternehmen spielt die Beteiligung der Mitarbeiter eine immer größere Rolle. Gerade kleinen und mittelständischen Unternehmen bietet die Mitarbeiterbeteiligung viele Vorteile. Dabei geht längst nicht allein um die weichen Faktoren, wie eine gesteigerte Motivation oder Arbeitszufriedenheit.
Mitarbeiterbeteiligung ist ein Konzept zur Lösung unternehmerischer Problemstellungen:
- Erhöhung des Eigenkapitals und Verbesserung der Bilanzstruktur
- Verbesserung der Liquidität und der Bonität
- Flexibilisierung der Vergütung
- Regelung der Unternehmensnachfolge
- Sanierung notleidender Unternehmen
- Privatisierung öffentlicher Unternehmen
- Steigerung der Motivation und des Kostenbewußseins der Mitarbeiter
In Zeiten verschärften Wettbewerbs spielt die Fähigkeit zur Integration von Mitarbeitern eine entscheidende Rolle für den Betriebserfolg und das Überleben mittelständischer Unternehmen. Beteiligungen verbessern nicht nur die Identifikation mit dem Unternehmen und die Arbeitsergebnisse nachhaltig. Sie tragen auch zu einer Verbesserung der Kapitalstruktur und damit zu mehr Stabilität des Unternehmens bei.
Wegweisende Lösungen durch Mitarbeiterbeteiligung sind hier für folgende betriebliche Problemstellungen beispielhaft aufgeführt.
Das Material ist vom "Projektbüro Miarbeiterkapitalbeteiligung" Nordrhein-Westfalen in Zusammenarbeit mit der AGP erstellt worden.
Vermögensbildung
Mitarbeiterbeteiligung ist eng verknüpft mit sozialpolitischen Zielen:
- Beteiligung der Mitarbeiter am Erfolg des Unternehmens
- Ausbau der Vermögensbildung und der Beteiligung am (wachsenden) Produktivkapital der Wirtschaft
- Stärkung der privaten Altersvorsorge
Mit dem
5. Vermögensbildungsgesetz und dem § 19a des Einkommensteuergesetzes trägt der Gesetzgeber diesen Zielen der Mitarbeiterbeteiligung Rechnung. Die damit verbundene finanzielle Förderung der Mitarbeiterbeteiligung kann für betriebliche Beteiligungsmodelle einen zusätzlichen finanziellen Vorteil bewirken.
Erfolgsfaktor Mitarbeiterbeteiligung
Unternehmen mit Mitarbeiterbeteiligung sind erfolgreicher. Dies zeigen alle wissenschaftliche Untersuchungen der verschiedensten Institutionen.
Hier eine Zusammenfassung der Ergebnisse von wissenschaftlichen Untersuchungen zu den Auswirkungen der Mitarbeiterbeteiligung:
Effekte der Mitarbeiterbeteiligung [206 KB]
Das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung - IAB - hat die Produkivitätseffekte der Marbeiterbeteiligung untersucht:
Ein Weg zu höherer Produktivität [648 KB] . Besonders in Westdeutschland liegt die Wertschöpfung in Beteiligungsbetrieben deutlich über dem Durchschnitt. "Der positive Effekt der Mitarbeiterbeteiligung erweist sich als stabil und statistisch abgesichert".
Ähnliche Ergebnisse finden sich in der Studie:
- Mitarbeiterbeteiligung - Ein guter Weg zu höherer Produktivität [1.235 KB] und Flexibilität.
- "Finanzielle Beteiligungen der Mitarbeiter können als Instrument zur Erhaltung von Arbeitsplätzen angesehen werden". IFO-Studie [100 KB] : Mitarbeiterkapitalbeteiligung - Ein internationaler Vergleich.
Beispielunternehmen
Kolbe-Druck GmbH u. Co. KG, Versmold
Das innovative Unternehmen im Druckbereich hat seit 1988 eine Mitarbeiterbeteiligung in Form einer stillen Beteiligung. Zwischengeschaltet ist eine Mitarbeiter-Beteiligungs-GmbH. Es handelt sich also um eine indirekte Beteiligung. Von den 170 Mitarbeitern beteiligen sich ca. 62% an dem Unternehmen. Mehr als 610.000 Euro stehen dem Unternehmen dadurch als zusätzliches Haftkapital zur Verfügung. Die Mitarbeiter sind auch an möglichen Verlusten des Unternehmens beteiligt.
Mehr über das Unternehmen selbst und Einzelheiten über das Beteiligungsmodell erfahren Sie auf der Internet-Seite der Spezialdruckerei aus Versmold.
Kolbe-Druck GmbH & Co.KG
Im Industriegelände 50
33775 Versmold
Tel: 05423-967-0
Fax: 05423-967-41230
Internet:
www.kolbe-coloco.de
Meissner AG, Biedenkopf-Wallau
Der Hersteller von Werkzeugen für die Produktion von Autoteilen hat mit heute ca. 210 Mitarbeitern eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Gegründet 1922, entwickelte sich das Unternehmen von einem kleinen Handwerksbetrieb zu einem weltweit tätigen Unternehmen.
Anfang der neunziger Jahre hatte das Unternehmen über 500 Mitarbeiter. Der Einbruch kam aufgrund mangelnder Anpassung an die veränderte Wettbewerbssituation im Jahr 1994. Es wurde Antrag auf Erüffnung eines Konkursverfahrens gestellt. Die Konkursverwaltung führte das Unternehmen mit ca 180 motivierten Mitarbeitern und entsprechenden Sanierungsmaßnahmen durchaus erfolgreich fort. Es fand sich aber kein geeigneter Investor, der zur Übernahme des Betriebes bereit gewesen wäre.
1996 entschieden sich die Mitarbeiter dazu, ihr Schicksal in die eigene Hand zu nehmen. Praktisch alle Mitarbeiter haben sich an dem Kauf ihrer eigenen Firma mit jeweils 10.000 - 15.000 DM beteiligt.
Der Erfolg gab allen Beteiligten recht. Es begann eine ansehnliche Erfolgsstory, sowohl bei Umsatz und Gewinn, als auch bei der Schaffung neuer Arbeitsplätze.
"MEISSNER ist eine Aktiengesellschaft mit Beteiligung der Mitarbeiter. Die meisten Mitarbeiter halten Aktien des Unternehmens. Das in der Fachwelt viel beachtete und preisgekrünte Modell hat sich bestens bewährt. Die Mitarbeiter sind besonders motiviert, was sich in der außerordentlichen Qualität der Produkte niederschlägt. Die Teilnahme an den Hauptversammlungen sowie die Entsendung von Mitarbeitern in den Aufsichtsrat machen die Entscheidungsprozesse transparent. Das schafft zusätzliches Vertrauen. Schließlich lohnt sich die Beteiligung auch finanziell, wurde bislang doch regelmäßig eine angemessene Dividende an die Aktionäre ausgezahlt." (Tilmann Löffelholz)
Meissner AG Modell- und Werkzeugfabrik
Theodor-Meißner-Straße 4
35216 Biedenkopf-Wallau
Tel.: 06461-802-508
Fax: 06461-802-509
Internet:
www.meissner-ag.de
E-Mail:
Tilmann Löffelholz
Schreinerei Werner AG, Laufach
Das Modell besteht seit 1. Januar 1998. Zu diesem Stichtag veräußerte der Einzelunternehmer Toni Werner seine Schreinerei an die neu gegründete Schreinerei Werner AG.
Das Gründungskapital betrug 600.000 DM. Es wurden 12.000 vinkulierte Namensaktien zum Nennwert von je DM 50 ausgegeben.
Die Gründungsgesellschafter sind neben Toni Werner mit 100.000 DM sieben Mitarbeiter die jeweils 50.000 DM eingebracht haben. Die restlichen 150.000 DM werden von 20 "Kleinaktionären" aus dem Kunden- und Partnerkreis gehalten.
Das Unternehmen bezeichnet sich als eine Mitarbeiter AG, da die Mehrheit des Stammkapitals sich im Eigentum der Mitarbeiter befindet und auch der ehemalige Alleineigentümer Toni Werner zwar als Vorstandsvorsitzender die Geschäfte führt, aber keine Aktienmehrheit besitzt.
Durch diese Konstellation wurde eine Mitarbeiterbeteiligtung "pur" realisiert. Die Mitarbeiter und Kollegen tragen nicht nur Verantwortung für ihre einzelnen Aufgabenbereiche sondern auch eine große finanzielle Mitverantwortung. Sie wurden zu Mitunternehmern.
"Nach meiner Erfahrung schreckt viele Unternehmer die Gesellschaftsform Aktiengesellschaft. Hier sei gesagt, daß die Installation einer kleinen AG nicht aufwendiger ist wie die einer GmbH. Wichtig ist, externe Berater zu finden, die sich mit dieser neuen Möglichkeit auskennen oder zumindest bereit sind, sich damit zu beschäftigen". (Vorstandsvorsitzender Toni Werner)
Werner AG
Am Mühlfeld 4
63846 Laufach
Tel.: 06093-9718-0
Fax: 06093-9718-22
Internet:
www.werner-ag.com
Integration benachteiligter Gruppen:
Eine vielfältige Belegschaft bietet einen umfangreichen Fundus an Fähigkeiten und Erfahrungen. Vor allem, wenn es darum geht, verschiedene Kundenkreise anzusprechen, können beispielsweise Migranten mit ihren unterschiedlichen Perspektiven erfrischende und innovative Impulse beisteuern. Das verbessert die Chancen im globalen Wettbewerb, die Chancengleichheit im eigenen Land und leistet somit einen Beitrag zum sozialen Frieden.
Mehr zum Thema Integration benachteiligter Gruppen erfahren Sie unter:
Arbeits- und Gesundheitsschutz für Arbeitnehmer:
Durch Arbeits- und Gesundheitsschutzmaßnahmen fühlen sich ArbeitnehmernInnen ernst genommen und sicher. Auch das Unternehmen profitiert von seinen zufriedenen Mitarbeitern durch die sinkende Anzahl von Arbeitsunfällen, niedrigere Fluktuationsraten und geringere Fehlzeiten.
Sozialverträgliche Rationalisierungsmaßnahmen:
Sind Rationalisierungsmaßnahmen unvermeidbar können Unternehmen, diese oft durch z.B. flexible und kurze Stunden-Wochen, durch Kündigungen mit Abfindungen und durch die Unterstützung bei der Jobsuche entlassener Mitarbeiter (z.B. Bewerbertrainings) sozialverträglicher gestalten. Dies kann das Vertrauen der Mitarbeiter und der Öffentlichkeit z.B. der Gemeinde und der Kunden in das Unternehmen auch in und über Krisenzeiten hinaus erhalten.
Aus- und Weiterbildung von Arbeitnehmern:
Das Unternehmen profitiert langfristig von seinen motivierten und besser ausgebildeten Mitarbeitern, wodurch auch die Qualität und somit der Unternehmenswert steigen.